OpenStreetMap auf dem 31. Chaos Communication Congress

Seit 1984 treffen sich jährlich Kreative zum Ende des Jahres, um am Chaos Communication Congress teilzunehmen. Zwischen dem 27. und dem 30. Dezember 2014 fanden sich über 10000 Menschen aus aller Welt im Congress Center Hamburg ein, um sich mit gleich- und andersgesinnten auszutauschen, Vorträgen zuzuhören oder an Projekten zu arbeiten.

Bei einer solchen Veranstaltung darf die OSM Außenstelle natürlich nicht fehlen. Wir führten die Tradition eines OSM-Standes weiter, insbesondere nach der tollen Resonanz des letzten Jahres. An Tag 0 bereiteten wir unseren Platz vor, am ersten Tag der Veranstaltung rückte dann auch verschiedenstes Werbematerial nach und wir zeigten uns mit diversen Karten, Flyern, einem Großformatdrucker und einem Präsentationsbildschirm, auf dem wir zumeist Show Me The Way laufen ließen. Besonders letzteres zeigt sich immer wieder als Publikumsmagnet, der dazu führt, das Vorbeigehende wie hypnotisiert vor dem Bildschirm stehen bleiben und sich schnell diverse Fragen aufwerfen. Dank der großartigen Standcrew (vielen Dank insbesondere an tirkon, Nakaner, Kolossos, The Five, ubahnverleih, Michael und Marc) haben wir fast alle Fragen beantworten können.

Besonders freute mich die Annahme des Vortrags “10 Jahre OpenStreetMap” ins Programm, den ich zusammen mit Consti hielt. Wir versuchten einen möglichst breiten Überblick zu schaffen und wie immer mehr Aufmerksamkeit für unser Projekt herzustellen. Aus diesem Grund freute uns besonders, dass Medien wie Netzpolitik.org oder das größte deutsche iPhone Blog iphone-ticker.org darüber berichteten.

Wir ließen keine Gelegenheit aus, um zum Mitmachen bei OSM aufzurufen. Insbesondere die Möglichkeit zur Fehlermeldung haben wir häufig als niedrigschwelligen Einstieg empfohlen. Leider gibt es trotz vieler Androiduser immer noch keinen zufriedenstellenden Editor für Einsteiger. Wir hoffen auf Besserung und ich befinde mich bereits im Austausch mit Entwicklern, die daran interessiert sind, uns weiterzuhelfen. Wie wir schon im Talk erwähnten, hoffen wir insgesamt auf mehr Mikroeditoren, die Änderungen in OSM abstrahieren und komplizierte Aufgaben in einfach bedienbare UIs umsetzen.

Sehr gut fanden wir das Konzept der “self-organized sessions”, welches uns ermöglichte, spontan Workshops zu organisieren. Nakaner leitete einen einstündigen Workshop “Mapping für Einsteiger”, in dem er Grundlagen erklärte und vom unübersichtlichen Wiki verwirrten Menschen auf die Sprünge half. Für Freunde der Datenverarbeitung habe ich zwei Workshops (Deutsch und Englisch) gehalten, in denen ich über technische Grundlagen gesprochen habe und diese mit Overpass Turbo demonstrierte. Die gut besuchten Sessions verliefen interaktiv, sodass auf Fragen und Ideen gleich im größeren Kreis eingegangen werden konnte.

Aber auch im normalen Betrieb auf dem OSM-Stand konnten wir auf Besucher eingehen und weiter in die Tiefe gehen und interessanten Projekten weiterhelfen oder zum Start dieser beizutragen. Auf Konsumentenfragen versuchten wir auch immer möglichst gut einzugehen, ich musste jedoch feststellen, dass viele Apps usabilitytechnisch längst nicht gut sind und wir dort sehr viel tun müssen, damit eine Massenkompatibilität erreicht werden kann.

Für mich war es eine große Freude, dieser Veranstaltung beigewohnt und dazu beigetragen zu haben und ich möchte mich bei allen bedanken, die dabei waren und OSM würdig vertreten haben. Bis demnächst!

— thomersch

(Dieser Blogpost enthält teilweise das generische Maskulinum, es sind jedoch immer alle Geschlechter gemeint.)